Barrierefreies Webdesign – Warum deine Website niemanden ausschließen darf!

Barrierefreies Webdesign – Warum deine Website niemanden ausschließen darf!

Barrierefreies Webdesign – Warum deine Website niemanden ausschließen darf! EIN HOW TO F*** UP

Barrierefreiheit im Webdesign ist heute von zentraler Bedeutung. Alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, sollten deine Website ohne Einschränkungen nutzen können. Eine zugängliche Website geht gezielt auf die Anforderungen von Menschen mit Einschränkungen ein und stellt sicher, dass sämtliche Inhalte für jeden erreichbar sind. Doch wie gelingt es, eine Website so zu gestalten, dass sie allen Nutzern offensteht? Im Folgenden findest du einige wesentliche Punkte, die du beim Webdesign berücksichtigen solltest, um eine barrierefreie Nutzererfahrung zu gewährleisten.

Semantisches HTML verwenden

Ein ansprechendes Webdesign basiert auf einer übersichtlichen Struktur, bei der semantisches HTML eine wesentliche Bedeutung hat. Indem du Elemente wie wie <header>, <nav>, <main>, <article> und <footer> einsetzt, entsteht eine nachvollziehbare Gliederung, die sowohl Suchmaschinen als auch Menschen mit Screenreadern zugutekommt. Diese semantischen Bausteine vermitteln Kontext und erleichtern insbesondere Nutzern mit Einschränkungen die Orientierung auf der Website.

Ebenso entscheidend ist die korrekte Reihenfolge der Überschriften. Sie ermöglicht es den Besuchern, Inhalte schneller zu erfassen und die Seite gezielt zu überfliegen. Achte darauf, die wichtigste Überschrift mit <h1> und die weiteren Ebenen entsprechend mit mit <h2>, <h3> und so weiter zu strukturieren.

Farben und Kontraste optimieren

Für Menschen mit Sehbehinderungen, beispielsweise bei Farbsehschwächen, ist es besonders wichtig, dass zwischen Text und Hintergrund ein ausreichender Kontrast besteht. Ist der Kontrast zu gering, fällt das Lesen schwer oder wird für viele Betroffene sogar unmöglich. Es wird empfohlen, für Fließtext ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 und für größere Schrift ein Verhältnis von mindestens 3:1 einzuhalten, um die Zugänglichkeit deiner Website auch für diese Nutzergruppen zu gewährleisten.

Beachte außerdem, dass Farben allein nicht zur Unterscheidung von Informationen verwendet werden sollten. Ein häufiger Fehler ist es, wichtige Hinweise ausschließlich durch farbliche Markierungen, wie etwa rote Fehlermeldungen, hervorzuheben. Ergänze solche Hinweise immer durch erklärenden Text oder Symbole, damit sie für alle Nutzer verständlich sind.

Denke daran, dass Farben nicht das einzige Mittel zur Unterscheidung von Informationen sein sollten. Ein häufiger Fehler ist es, wichtige Inhalte nur durch Farbe zu kennzeichnen, wie zum Beispiel rote Fehlerhinweise. Ergänze solche Hinweise immer mit Text oder Symbolen, um sie für alle verständlich zu machen.

Tastatur-Navigation ermöglichen

Nicht alle Nutzer sind in der Lage, eine Maus zu verwenden. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche interaktiven Elemente deiner Website auch vollständig über die Tastatur zugänglich und bedienbar sind. Stelle sicher, dass die Seitenstruktur logisch aufgebaut ist und dass Benutzer mithilfe der Tabulatortaste problemlos durch alle wichtigen Bereiche und Funktionen der Website navigieren können, ohne dabei relevante Inhalte oder Bedienelemente zu übersehen. Überprüfe regelmäßig, ob keine interaktiven Elemente von der Tastatursteuerung ausgeschlossen sind und ob die Reihenfolge der Tab-Navigation sinnvoll und nachvollziehbar ist.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist das visuelle Feedback für fokussierte Elemente: Wenn ein Nutzer mit der Tab-Taste ein Element auswählt, sollte dieses deutlich und gut sichtbar hervorgehoben werden, beispielsweise durch einen farbigen Rahmen oder eine andere visuelle Markierung. Eine klare Kennzeichnung des Fokus erleichtert nicht nur die Orientierung, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, dass Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderungen die Website effektiv nutzen können. Zusätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig Tests mit Tastatur und Screenreader durchzuführen, um die Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit für alle Nutzergruppen sicherzustellen.

Die Zahlen in dem Bilder zeigen, wo der Tabulator idealerweise hin springen sollte.

Screenreader-Kompatibilität sicherstellen

Screenreader stellen für viele Menschen mit Sehbehinderungen ein essenzielles Hilfsmittel dar. Damit diese Geräte die Inhalte deiner Website korrekt wiedergeben können, ist es entscheidend, den HTML-Code übersichtlich und logisch zu strukturieren. Achte darauf, allen Bildern aussagekräftige Alt-Texte zuzuweisen, die den Inhalt des jeweiligen Bildes verständlich beschreiben. Auf diese Weise erhalten auch Nutzerinnen und Nutzer, die auf Screenreader angewiesen sind, Zugang zu den Bildinformationen.Darüber hinaus kannst du ARIA-Attribute (Accessible Rich Internet Applications) einsetzen, um dynamische Inhalte barrierefrei zu gestalten. Sie unterstützen Screenreader dabei, komplexe Elemente wie Dropdown-Menüs oder interaktive Formulare korrekt zu erfassen und zugänglich zu machen.

ÜBRIGENS: Im folgenden Beispiel kannst du nachvollziehen, wie einem Screenreader die Arbeit erschwert wird.

Blink- und Flackerinhalte vermeiden

Ein weiterer wichtiger Aspekt des barrierefreien Webdesigns besteht darin, blinkende oder flackernde Inhalte zu vermeiden. Solche Effekte können für Menschen mit neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise Epilepsie, ein Risiko darstellen. Falls du Animationen oder bewegte Elemente auf deiner Website einsetzt, achte darauf, dass sie nicht zu schnell blinken oder flackern. Sollte der Einsatz solcher Effekte dennoch erforderlich sein, gib den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, diese Animationen zu deaktivieren oder zu pausieren.

Zugängliche Formulare gestalten

Formulare sind ein wichtiger Bestandteil jeder Website, können jedoch für Nutzer mit Behinderungen eine große Hürde darstellen.

Achte darauf, dass jedes Formularfeld mit einer klaren und verständlichen Beschriftung versehen ist, die erklärt, welche Informationen in das jeweilige Feld eingegeben werden müssen.

Verwende das HTML-label-Tag, um die Eingabefelder eindeutig zu kennzeichnen.

Bei Fehlermeldungen sollte der Nutzer sofort informiert werden, was genau schiefgelaufen ist und wie der Fehler behoben werden kann.

Dies ist besonders wichtig für Nutzer, die mit Screenreadern arbeiten, da sie sonst möglicherweise den Fehler und die benötigte Korrektur nicht erkennen.

Multimediale Inhalte zugänglich machen

Auch multimediale Inhalte wie Videos und Audiodateien sollten barrierefrei zugänglich sein. Stelle sicher, dass Videos mit Untertiteln und Transkripten versehen sind, damit auch gehörlose oder schwerhörige Personen den Inhalt erfassen können. Wird Audio automatisch abgespielt, sollten Nutzer die Möglichkeit haben, die Wiedergabe zu pausieren oder die Lautstärke zu regulieren. Auf diese Weise können Menschen mit Hörbeeinträchtigung ohne Einschränkungen auf deine Inhalte zugreifen.

Responsives Design implementieren

Barrierefreies Webdesign umfasst ebenfalls, dass deine Website auf unterschiedlichen Endgeräten – sei es auf dem Desktop, Tablet oder Smartphone – reibungslos genutzt werden kann. Stelle sicher, dass alle Inhalte auf sämtlichen Geräten korrekt dargestellt werden und die Navigation auch für mobile Nutzer leicht zugänglich ist. Ein responsives Design trägt wesentlich zur besseren Zugänglichkeit bei, da sich die Inhalte automatisch an die jeweilige Bildschirmgröße anpassen und somit überall gut lesbar bleiben.

Check it out: So kannst du prüfen, ob deine Website barrierefrei ist!

✅ VoiceOver auf dem iPhone aktivieren: Mit dem Screenreader „VoiceOver“ kannst du erleben, wie deine Website für sehbehinderte Nutzer:innen klingt und funktioniert. Aktiviere VoiceOver unter Einstellungen > Bedienungshilfen > VoiceOver. Versuch dann, deine Seite ohne Blick aufs Display zu bedienen – das zeigt schnell, wo es hakt.

✅ TalkBack auf Android nutzen: Auch Android-Geräte bieten einen Screenreader. Du findest ihn unter Einstellungen > Bedienungshilfen > TalkBack. Damit testest du ebenfalls die Navigation für blinde oder sehbehinderte Nutzer:innen.

✅ Chrome Lighthouse-Tools verwenden: In Google Chrome kannst du über die Entwickler-Tools (Rechtsklick → „Untersuchen“ → Tab „Lighthouse“) einen Accessibility-Check starten. Du bekommst einen Score für jede Seite und konkrete Hinweise, was verbessert werden kann.

✅ PageSpeed Insights nutzen: Prüfe mit Google PageSpeed Insights die Performance und Barrierefreiheit deiner Seite. Hier bekommst du nicht nur einen Durchschnittsscore, sondern auch Vorschläge zur Optimierung.

✅ Tastatur-Test: Versuch, deine Website nur mit der Tab-Taste und den Pfeiltasten zu bedienen. So merkst du schnell, ob Links, Buttons und Formulare ohne Maus erreichbar und sichtbar sind.

Mit diesen einfachen Tests bekommst du einen ersten Eindruck und zeigst deinen Nutzer:innen, dass du Inklusion ernst nimmst. Für die tiefergehende Umsetzung und Optimierung stehen wir dir natürlich gerne mit unserer Expertise zur Seite.

Veröffentlicht am: 31. Juli 2025Kategorien: Shop Entwicklung

Über den Autor / die Autorin: Verena K.

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Marcus Creutzmann

Marcus Creutzmann

Geschäftsführer

Lemundo shapes

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