
Erste Einblicke in Adobe Commerce as a Cloud Service (ACCS) und Adobe Commerce Optimizer (ACO) vom Adobe Commerce Partner Bootcamp in Barcelona
Wir waren letzte Woche zwei Tage beim Adobe Commerce Partner Bootcamp in Barcelona und haben exklusive Einblicke in die technologische Zukunft von Adobe Commerce mitgebracht.
Im Mittelpunkt standen die neue Adobe Commerce as a Cloud Service Plattform (ACCS) und der Adobe Commerce Optimizer (ACO). Beide Initiativen zeigen klar, wohin die Reise für Adobe Commerce geht – und was das für E-Commerce-Unternehmen bedeutet.
Was ist neu an Adobe Commerce as a Cloud Service (ACCS)?
Mit ACCS entwickelt Adobe seine Commerce-Lösung konsequent weiter zu einer modularen SaaS-Plattform – angelehnt an die Prinzipien von Composable Commerce. Die Idee: Unternehmen erhalten nicht mehr ein monolithisches System, sondern eine Sammlung spezialisierter Services, die flexibel kombinierbar sind.
Im Gegensatz zum Umstieg von Magento 1 auf Magento 2 ist die Modernisierung dank dieser Infrastruktur in Teilen möglich – ein großer Vorteil für Unternehmen, die ihre Systeme schrittweise transformieren möchten.

Diese Grafik von Adobe bildet zwar noch nicht die vollständige SaaS-Infrastruktur ab, macht aber bereits deutlich, wie die einzelnen Dienste miteinander verzahnt sind. Quelle: business.adobe.com
Zu den Bestandteilen gehören unter anderem:
- Commerce Storefront: Ein modernes Headless Storefront, das dank Edge Delivery Services (EDS) den Lighthouse Score des Shops deutlich verbessert und Ladezeiten in bisher schwer erreichbare Regionen von unter 2–7 Sekunden bringt – selbst unter hoher Last und in komplexen Setups.
- App Builder: Für die Entwicklung und das Hosting eigener Business-Logik als Microservices. Die Business-Logik, die bisher in Erweiterungen direkt mit dem Core verbunden war, wird in eigenständige Services ausgelagert, die über APIs kommunizieren. So können Komplexitäten abgebaut werden, die bislang bei Systemupdates zu aufwendigen Anpassungen geführt haben.
- API Mesh: Ermöglicht die nahtlose Kommunikation zwischen den verschiedenen Adobe Services und der Storefront. Darüber hinaus kann es genutzt werden, um externe Datenquellen wie z. B. Lagerbestände direkt aus dem ERP-System in die Commerce-Plattform einzubinden – für ein konsistentes und aktuelles Einkaufserlebnis.
- Document-based Authoring: Ersetzt den bisherigen PageBuilder und ermöglicht dokumentenbasiertes Pflegen des Contents, wodurch Inhalte einfacher zu erstellen sind und deutlich schneller bereitgestellt werden können. Funktionen wie A/B-Testing und KI-gestützte Optimierungen erweitern die Möglichkeiten und erleichtern datengetriebenes Arbeiten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Flexibilität, schnellere Time-to-Market und weniger technischer Ballast auf Händlerseite. Gleichzeitig bedeutet das aber auch ein Umdenken in der Architektur und im Betrieb von Commerce-Plattformen.
Was bedeutet das für E-Commerce-Entscheider?
Adobe Commerce entwickelt sich klar weiter in Richtung Modularisierung und Cloud-first. Für bestehende Kund:innen bedeutet das jedoch keinen Zwang zum vollständigen Umstieg. Stattdessen eröffnen sich neue Optionen: Dank der composable Architektur können einzelne Bausteine schrittweise integriert und genutzt werden – je nach Bedarf und Strategie. Adobe wird die neue SaaS-Plattform noch in diesem Jahr bereitstellen, wobei Komponenten wie App Builder und EDS bereits jetzt zur Verfügung stehen.
Wichtig zu wissen: Aktuell ist kein Support-Ende für Adobe Commerce Cloud (PaaS) oder On-Premise vorgesehen – bestehende Projekte bleiben somit stabil und weiterhin voll unterstützt. Welche konkreten Vorteile sich aus den neuen Möglichkeiten für Ihr Unternehmen ergeben, erarbeiten wir gerne gemeinsam mit Ihnen – individuell und auf Ihre Ziele abgestimmt.
Adobe Commerce Optimizer (ACO) als Migrationspfad in die Adobe-Commerce-Welt
Neben ACCS wurde auch ACO vorgestellt, es bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre bestehende E-Commerce-Plattform – beispielsweise Shopify, Salesforce oder jede andere E-Commerce- bzw. PIM- oder ERP-Lösung – beizubehalten und dabei dennoch von Adobe-Technologie zu profitieren. Der Fokus liegt hierbei auf dem Storefront: Diese kundennahe Schicht kann durch eine leistungsstarke, composable Lösung ersetzt werden, die auf Adobe-Technologien wie Edge Delivery Services basiert.
Das Backend bleibt dabei unverändert, was die Einführung risikoarm und ressourcenschonend macht.

Hier gibt es einen Einblick in die Nutzeroberfläche des Adobe Commerce Optimizers.
Bestehende Prozesse im ERP, PIM oder anderen Systemen müssen nicht angepasst werden. Gleichzeitig erhalten Unternehmen eine moderne, performante Frontend-Architektur, die auch zukunftssicher für eine spätere Migration zu Adobe Commerce vorbereitet ist.
Der Adobe Commerce Optimizer (ACO) bietet zwei zentrale Einsatzmöglichkeiten – je nachdem, ob ein bestehendes Shopsystem optimiert oder langfristig ein Umstieg auf die neue Adobe Commerce Cloud (ACCS) vorbereitet werden soll:
- Optimierung eines bestehenden Shopsystems (z. B. Shopify, SFCC, Magento OS etc.):
ACO ermöglicht es, die bestehende E-Commerce-Plattform beizubehalten und lediglich die kundennahe Schicht – also die Storefront – durch eine leistungsstarke, composable Adobe-Frontend-Lösung zu ersetzen. Das Backend bleibt dabei unangetastet, was Aufwand und Risiko minimiert. - Sanfte Migration in Richtung Adobe Commerce Cloud (ACCS):
Gleichzeitig positioniert Adobe ACO als strategisches Einstiegsprodukt für Unternehmen, die perspektivisch auf ACCS wechseln möchten.
Das bedeutet: Bereits mit dem Einsatz von ACO ist es möglich, auf Technologie des Adobe-Ökosystems umzusteigen. Das erleichtert später die Migration zu ACCS erheblich, da die Frontend- und API-Struktur bereits Adobe-konform aufgebaut ist.
Unser Fazit
Adobe verfolgt mit ACCS konsequent eine moderne, modulare SaaS-Strategie. Für Unternehmen ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten, ihre E-Commerce-Landschaft flexibler, performanter und wartungsärmer zu gestalten – ohne bestehende Systeme sofort ablösen zu müssen.
Die neue Plattform wird noch in diesem Jahr verfügbar sein. Als technische Partneragentur unterstützen wir Sie gerne dabei, passende Einstiegspunkte zu identifizieren – sei es durch den Einsatz einzelner Services wie App Builder oder EDS oder im Rahmen einer langfristigen Cloud-Strategie.
Unsere Teilnahme am Adobe Commerce Bootcamp hat unser Wissen zu ACCS und ACO vertieft. Dieses Know-how geben wir gerne weiter, um Sie auf Ihrem individuellen Weg in die Adobe-Commerce-Welt zu begleiten.